Über andere Box streamen bzw. Tuner einer anderen Box nutzen

  • Hallo,


    ich stand vor Kurzem vor dem Problem, dass ich die Tuner mehrerer Enigma2- bzw. Gigablue-Geräte im Netzwerk möglichst flexibel einrichten wollte, es aber erstmal nicht hinbekommen habe. Da ich mir sicher bin, dass einige Nutzer vor der selben Aufgabe stehen schreibe ich meine Erkenntnisse mal hier nieder. Korrekturen, Ergänzungen bzw. sonstige Hinweise sind ausdrücklich erwünscht.


    1. Die Einstellung "Notfall-Receiver" bei Gigablue ist absolut identisch zu der Reservetuner bzw. Fallback remote receiver -Funktion von anderen Enigma2-Receivern.

    Daher gelten die identischen Konfigurationsoptionen, die in der settings Datei beginnend mit "config.usage.remote_fallback_" hinterlegt werden können. Es können auch Einstellungen vorgenommen werden, die über die grafische Benutzeroberfläche nicht erreichbar sind. Damit die manuellen Änderungen in der Datei wirksam werden, muss man aber (über ssh) auf die Box und enigma2 mit init2 beenden und unbedingt erst danach in der settings-Datei Änderungen vornehmen, da diese sonst überschrieben und nie aktiv werden würden.


    2. Um auf der Box B die Tuner der Box A nutzen zu können reicht es grundlegend bei der Box B in der GUI unter Notfall-Receiver "Aktiviere Fallback Remote Receiver" auf an zu stellen und eine IP mit zugehörigem Port des Streaming-Servers (Standard ist ist 8001) einzutragen. das kann z. B. so aussehen:

    http://192.168.1.7:8001


    3. Wenn ihr - wie ich - die Situation habt, dass ihr mehr als eine Box habt bei der ihr nicht alle Tuner mit den identischen Signalen versorgt und trotzdem möglichst vermeiden möchte, dass zu irgendeinem Zeitpunkt nicht genügend Tuner zur Verfügung stehen, dann kann es sinnvoll sein über euren PC über ssh ebenfalls auf Box B in der settings-Datei die Eintragung config.usage.remote_fallback_recording_enabled=true

    vorzunehmen.

    Diese führt dazu, dass auch bei Aufnahme-Ereignissen auf Box B bei Bedarf auf den Tuner der Box A zurückgegriffen wird.


    Wenn ihr wollt, dass beim Versuch z. B. mit dem VLC-Player auf eurem Laptop/PC/Smartphone/Tablet von Box B zu streamen die Box B bei Bedarf den Tuner der Box A nutzen kann, so müsst ihr sowohl die gerade angesprochene Einstellung fürs Recording setzen, also auch ebenfalls auf der Box B mit

    opkg install streamproxy

    den streamproxy-Streamingserver zu installieren. Nach der Installation ist der Streamproxy-Streamingserver dann an Stelle des integrierten Enigma2-Streamingservers auf 8001 aktiv.


    In der /etc/inetd.conf könnt ihr den Port auf dem Streamproxy arbeiten soll aber auch abändern, z. B. mit der folgenden Zeile auf 8200:


    8200 stream tcp nowait root /usr/bin/streamproxy streamproxy


    Im Beispiel ist der Streamproxy-Server dann auf 8200 aktiv, während der Enigma2-Streamingserver dann den ansonsten wieder freien Port 8001 nutzen kann.


    Besser ist es natürlich, wenn ihr direkt von einer Box streamt, die die Sender direkt empfangen kann. Aber in manchen Situationen kann so eine angepasste Konfiguration dennoch sinnvoll sein.



    Während alles was ich an Konfiguration soweit beschrieben habe an Box B passiert, habe ich folgende Konfiguration im Webinterface von Box A unter "Anpassen" vorgenommen:


    "Integriere EIT in HTTP-Streams" ist an, damit Programminformationen (EPG) mitgesendet werden.

    "Integriere AIT in HTTP-Streams" ist an, damit ich auf Box B Mediatheken über hbbtv nutzen kann (nach Installation der hbbtv-Erweiterung auf Box B) (Hinweis: Wenn der Server streamproxy ist, dann wird es anscheinend nicht mitgesendet).

    "Entschlüssele gesendete HTTP-Streams" ist an, damit die Entschlüsselung (z. B. tivusat) auf Box A erfolgen kann.